· 

Tag 18 und 19 - Insel Brač

Tag 18: Donnerstag, 22. Juli

Strecke: 17,8 km

Reine Fahrtzeit 3:37 h

Bucht Ćesminova U - Supetar

Wecken 5:00 Uhr. Sehr stürmisch. Die Bora hatte in der Nacht aufgefrischt. An Weiterfahrt nicht zu denken. Kaffee und Frühstück und warten auf Rückgang des Windes. Der Strand gab nicht viel her. Der einzige Schutz beim Frühstück war ein Busch, den wir uns erst noch zurechtstutzen mussten. 

 

Start 10:20, die Wellen ließen nach. Durchgepaddelt bis Pučišća, ein schnuckeliger Ort an der Küste. Einkauf, lokales Olivenöl gekauft, das erste, das wir gesehen hatten. Und getrocknete heimische Feigen, sehr lecker. Cappuccino und Teilchen am Hafen.

Weiterfahrt 13:45 bei zunehmenden Wind. Er hatte gedreht und kam jetzt in Böen von vorn. 15 Uhr Vorläufiger Abbruch am  Dorothea Beach, kurz vor Supetar, dem Fährhafen der Insel, mit der Option, später noch einmal weiter zu fahren. . 

Was wir dann 18:30 Uhr getan haben. Das war eine fatale Entscheidung. Der Wind hatte sich gelegt, die Wellen waren noch da. Die Wellen ließen sich jedoch gut fahren. Schlechte Sicht, wir fuhren gegen die untergehende Sonne. 

Beim Kreuzen des Fährhafens ins Supetar kamen die ersten sehr hohen Wellen, die uns schon sehr in Erstaunen versetzen. Kurze Zeit später dramatisierte sich die Lage, es kamen die reinsten „Monsterwellen“. Wellen bis zwei Meter Höhe und mehr, die wir so bis dato nie erlebt hatten. Mein Adrenalinspiegel steigerte sich gewaltig und wir „retteten“ uns in die nächste Bucht, in der wir dann auch über Nacht blieben. Inmitten von Hotels und Ferienanlagen hatten wir trotzdem eine gute Nacht.

Tag 19: Freitag, 23. Juli

Strecke: 33,5 km

Reine Fahrtzeit: 6:22 h

Supetar - Bucht 20 km vor Brol

 

Wecken 5:00, Start 6.25 Uhr. Nach 30 min Fahrt sahen wir den Paddler wieder, den wir gestern von unserem Übernachtungsplatz vorbei paddeln sahen. Mit einer unheimlich hohen Schlagzahl. Er saß auf einer dünnen Isomatte neben seinem Boot. Wir grüßten und kamen ins Gespräch: Er hieß André und war Slowene.

Er war in 6 Tagen von der Insel Krk über Dogi Otok und die Kornaten zur Insel Brač gefahren. Wollte in 6 Tagen auf einer anderen Route wieder zurück. Er hatte ein Epic Seekayak und fuhr ohne Spritzdecke. Er hatte keine richtige Sitzluke, dass reinkommende Wasser floss durch einen bestimmten Mechanismus wieder heraus.

Ein sehr beeindruckender Mann. Der einzige Tourenpaddler übrigens, den wir auf der ganzen Reise getroffen haben. Er kannte das ganze Revier der Adria sehr gut, er befuhr es seit 20 Jahren. Von ihm bekamen wir auch ein mögliche Erklärung für die  "Monsterwellen" des Vortages; Für die Jahreszeit ungewohnte starke Südwestwinde, starke Meeresströmungen und Vollmond, der die Strömungen noch verstärkt.

Cappuccino in Sultivan. Dort trafen wir Andrej noch einmal und tranken zusammen Kaffee.

Umrundung der Nordspitze von Brač. Die gefürchteten Wellen blieben aus. Die schlimmsten Wellen machten die Motorbootfahrer, die sich sehr für uns "interessierten" und dicht auffuhren. 

Trotz Steilküste noch eine schöne Bucht zum Schlafen gefunden.